Seit dem 24. Juni 2024 ist Milo ein Teil unserer Familie.
Von Beginn an war für mich klar, dass er - sofern er es möchte - mit mir als Mensch- Hund- Team in die tiergestütze Arbeit geht. Schon meine vorherige Hündin unterstützte mich im therapeutischen Alltag. Milos und meine Ausbildung zum Therapiebegleithundeteam begann im Welpenalter im August 2024 beim Institut für tiergestütze Arbeit Aachen. Für den tiergestützten Einsatz ist mir besonders wichtig, dass der gemeinsame Beziehungsaufbau im Fokus steht und nicht der Abruf von Tricks oder, dass der Hund sich Leckerlis verdienen muss. Denn für mich bedeutet der Mehrwert einer tiergestützen Intervention die Interaktion zwischen Mensch und Hund und nicht der Abruf von antrainiertem Verhalten. Tiergestützte Therapie kann einen großen Mehrwert für die Behandlung bedeuten: Sie kann ein Eisbrecher zu Beginn sein, ein Motivator und Wissen vermitteln über Körpersprache, Kommunikation und Interaktionen. Und das heißt für mich persönlich nicht, dass jedes Verhalten des Hunden perfekt sein muss- denn aus Fehlern lernt man. Für mich ist in der Arbeit mit Kindern und Tieren generell wichtig, dass beide Seiten die Chance haben sich zu entwickeln, Spaß zu haben und sich zu entfalten. Und dazu gehört es eben auch, dass eine Einheit mal ganz anders läuft als geplant- und genau daran sehen die kleinen und großen Patient*innen, dass nicht immer alles perfekt laufen muss. Und genau diese Einheiten sind meist die, aus denen der meiste Mehrwert entsteht!
Milo ist ein Australian Labradoodle in Apricot Fleece mit weißen Flecken. Durch seine Fellstruktur (nicht haarend) ist er besonders für Allergiker geeignet. Am 30.04.2024 erblickte er das Licht der Welt. Zusammen mit seiner Mutter und seinen Geschwistern, sowie weiteren Hunden der Familie, wuchs er bei den Züchtern im Haus auf. Mit 8 Wochen zog er dann endlich bei uns ein. Schon früh gewöhnte ich ihn an verschiedene Umweltreize und an die Umgebung in der Praxis.
Neben der "Arbeit" in der Praxis ist Milo ein ganz „gewöhnlicher“ Familienhund. Er liebt gemeinsame Aktivitäten, wie Spaziergänge, spielen mit anderen Hunden und die ersatzjagdliche Auslastung mit seinen Futterbeuteln und Dummies.
Milo ist ein sehr offener und freundlicher Hund, aber ebenso ein kleiner Wirbelwind.
Für einen gewissenhaften Einsatz des Therapiehundes ist eine fundierte Ausbildung als Therapie-Begleithund-Team selbstverständlich grundlegend. Wichtig ist hierbei der Erwerb des theoretischen Wissens, über den Einsatz des Therapie-Begleithund-Teams und die damit verbundenenen anderen Thematiken. Besonders wichtig im Bereich der praktischen Kompetenzen ist die Entwicklung einer guten Mensch-Hund Beziehung.
Schon durch meinen vorherigen Hunden erlangte ich tiefgreifende Kenntnisse zur Mensch-Hund Beziehung durch zahlreichende Besuche von Seminaren, Workshops und Kursen. Natürliche bilde ich mich auch in diesem Bereich immer weiter. Wir arbeiten und leben mit Milo nach Natural Dogmanship.
Seit Oktober 2024 befinden Milo und ich uns in der Ausbildung zum Therapiebegleithund-Team am Aachener Institut für tiergestützte Therapie bei Kerstin Raupach.
Der Einsatz des Hundes findet nur nach vorheriger Absprache statt. Bestehen Allergien oder Ängste, wird der Hund selbstverständlich nicht in der Therapie eingesetzt.
Besonders wichtig ist mir, dass Milo nicht als "Therapiemittel" oder "Unterhaltungsobjekt" gesehen wird. Der Hund soll ein Sozialpartner für den Klienten werden. Der Beziehungsaufbau und die daraus entstehende Bindung stehen für meine Arbeit im Vordergrund. Wichtig sind mir deshalb Aktivitäten (keine Tricks!) und Interaktionen mit Mensch und Hund, um dadurch das individuelle Therapieziel gemeinsam zu erreichen. Mit, über und für Milo arbeiten- so profitieren sowohl Mensch und Hund!
Der Therapiebegleithund wird also nur gezielt und mit einem therapeutisch begründeten Ziel in der Therapie eingesetzt, z.B. als
Brücke zum Kontaktaufbau
Motivator
Ruhepol
Anregung der Sprechfreude
Rollenspielteilnehmer
Entspannungshilfe
Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit
Hilfe zum Aufbau von Selbstwertgefühl
Förderung der Wahrnehmung
Ziele für Kinder, Jugendliche und Erwachsene können sein:
Zufriedenheit/ Ausgleich
Gesundheitliche Stabilisierung
Sozialpartner, dem man vertrauen kann
Sprach- und Sprechanregung
Für die tiergestützte Therapie gelten bestimmte Hygienerichtlinien, um die Übertragung von Krankheitserregern zu minimieren. Wir richten uns in unserer Praxis nach den Leitlinien des Instituts Schwarzkopf (PD Dr. med. A. Schwarzkopf). Unter anderem darin enthalten sind die jährliche Überprüfung des Impfschutzes, die Untersuchung auf Endoparasiten (Würmer etc.), die Behandlung gegen Ektoparasiten (Zecken, Flöhe etc.) und die regelmäßige tierärztliche Kontrolle für uns selbstverständlich. Außerdem wird natürlich auf eine regelmäßige Reinigung der für den Hund zugänglichen Stellen (Decken, Teppiche, Böden, usw.) geachtet. Um dies sicherzustellen wurde ein Hygieneplan für den Einsatz in der Praxis erstellt.
Falls Sie genauere Informationen erhalten möchten, sprechen Sie uns gerne an.
Richtig gelesen! Tiergestützte Therapie mit Fischen.
Ich erinnere mich nur zu gerne daran, dass in der Kinderarztpraxis meiner Mutter, seit ich denken kann, ein Aquarium stand. Alle Kinder bestaunten die Fische, Welse und Pflanzen. Es strahlte immer eine gewisse Ruhe aus und faszinierte Groß und Klein.
Das wollte ich für meine Praxis auch. In Raum 1 steht seither ein Aquarium, das mir so oft schon den Einstieg in den Kontakt mit meinen Patient*innen erleichtert hat. Besonders die Kinder mit Neurodivergenzen fühlen sich magisch dazu hingezogen. Wir nutzen die Fische oft für den Aufbau einer Handlungsplanung, zur Wortschatzerweiterung und Etablierung von Satzmustern, zur Verbesserung der Aussprache und zur Regulation. Nie hätte ich gedacht, dass es mal Fische sind, die solch einen Mehrwert in die Therapie bringen.
Schon immer haben mich Hühner begeistert. Schon als Kind stand für mich fest: Wenn ich mal groß bin, lebe ich auf einem Bauernhof, in der Mitte steht ein großer Baum, runherum eine Holzbank und um mich flitzen Hühner frei umher. Ganz so ist es nicht gekommen, aber den Traum von Hühnern im eigenen Garten konnte ich mir erfüllen. Im therapeutischen Setting sehe ich Hühner nicht. Ich bin kein Fan davon, Tiere wie Hühner, aus ihrer gewohnten Umgebung zu reißen. Vielmehr profitieren doch alle davon, ihr Wissen über diese tollen Tiere nicht nur in der Theorie in der Praxis, sondern auch durch die Beobachtungen und handfesten Tätigkeiten in ihrem Umfeld zu erweitern. Daher plane ich derzeit huhngestützte Interventionen in meinem Garten. Bei Instagram und Facebook könnt ihr hier schon Einblicke bekommen.
Mehr dazu folgt bald!